Gedankenwelt-

Mir fallen die Augen zu. Nein, Ann-Katrin reiß dich jetzt zusammen. Nicht einschlafen! Ich öffne sie wieder und starre auf das Blatt, das vor mir liegt. "Ist es nun ein Modalsatz oder ein Finalsatz?", ertönt es neben mir. Ich erkenne, dass ich keine Ahnung habe, worum es gerade geht und versuche die Buchstaben auf meinem Blatt zu entziffern, sie zu Wörter, ja, ganzen Sätzen zu machen, vergeblich. Ich schaffe es einfach nicht, mich zu konzentrieren. Die Buchstaben, die eben noch deutlich erkennbar waren verschwimmen zu Punkten. Kurz darauf kann ich nur noch Balken auf dem Blatt erkennen. Nur noch 25 Minuten! Reiß dich zusammen! Ermahne ich mich ein weiteres Mal, doch auch dieses Mal schaffe ich es nicht.

Um mich herum entfernt sich alles. Ich bin alleine in meinen Gedanken. Sie gehören ganz allein mir. Niemand wird sie jemals mitgeteilt bekommen, weil es mein Eigentum ist. Ganz viele Sachen schwirren in meinem Kopf herum, aber am meisten beschäftigt mich das von Silvester. Ja genau, diese Nacht, die zu schön war, um wahr zu sein. Ich weiß, eigentlich war es nichts besonderes. Ich habe in seinen Armen geschlafen, mich an ihn gekuschelt. Und nicht nur in seinen sondern auch in meinen Augen war es keine große Sache. Aber es war toll, sehr toll sogar um ehrlich zu sein.

Als der Gong in meinen Ohren drönt komme ich wieder zu mir. Ich sehe, wie meine Mitschüler ihre Hefte einpacken und aus dem Klassenzimmer ströhmen. Ich schüttele mich und dann raffe auch ich meine Sachen zusammen und verlasse den Raum. Vor der Tür wartet meine beste Freundin. Sie lächelt mich an und wirft mir einen coolen Spruch entgegen. Sofort muss ich lachen. Ja, es ist schön sie zu haben. Ein Gefühl des Glücks fährt durch meinen Körper. "Niewieder so lange telefonieren!", werfe ich ihr noch zu und lache.

Gedanken über Gedanken.

Was soll ich tun?

Ist es richtig, dass ich lebe?

Dass ich lache und Spaß habe?

Oder sollte ich trauern? Trauern, dass ich nicht immer glücklich bin.

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